Pielgrzym, Wambierzyce – bewundernswerte Werke, geschaffen von der Natur und menschlichen Hand

Der Gebirgszug Stolowe gory stellt sowohl in Hinblick auf die Panoramen als auch Landschaft die attraktivsten Berge in den Sudeten und gleichzeitig auch die einzigen Tafelberge in Polen dar. Zu den weiteren Trümpfen dieses Ausflugs gehört zweifellos der Besuch der historischen Stadt Radków und insbesondere Wambierzyce mit der bekanntesten Basilika in den Sudeten.

 

Als Ausgangspunkt können wir die an Geschichte reiche Stadt Radków wählen, in deren unter Denkmalschutz stehendem mittelalterlichem Kern einst eine Burg stand. Von der Burg blieben nur Fragmente der Stadtmauer erhalten und auf dem Marktplatz sind das vielmals umgebaute Rathaus, der Brunnen und die Mariensäule  zu finden. Unserer Aufmerksamkeit entgeht ganz gewiss  nicht die Pfarrkirche der hl. Dorothea und ein Stückchen höher gelegen die Kirche des hl. Andrzej Bobola. An der Kirche der hl. Dorothea ist das blaue Wanderzeichen, das uns aus der Stadt auf Felder und Wiesen führt, wo sich  nach dem letzten Gebäude eine wunderschöne Aussicht auf den Gebirgszug Góry Stolowe bietet.

Bevor wir den Wald erreichen, und eine bedeutende Steigung beginnt, sollten wir noch ein Mal die Fernsicht auf die Umgebung von Radków genießen. Am Ende des langwierigen Anstiegs erinnert uns endlich der erste Felsblock an den Sinn unseres Ausflugs. Mit dem Gefühl, dass bereits das Schlimmste hinter uns liegt, begeben wir uns von der Weggabelung nach rechts auf den grün markierten Weg in Richtung Baszty. Ein enger Pfad begleitet uns allmählich an den gewaltigen Felsen Radkowske Skaly vorbei und weiter bis zur Straße nach Karlów, wo wir auf die blaue Markierung abbiegen.

Nach einer Weile befinden wir uns auf dem Gipfel eines der Tafelberge. Das perfekte Gefühl beim Erreichen des Gipfels verdirbt uns jedoch der dichte Wald, der allerdings von völlig originellen Felsblöcken durchspickt ist. Sie sind zwar nicht mehr in so riesigen Abmessungen, aber haben um so mehr bizarrere Gestalten. Auf dem Rückweg zur Weggabelung Radkowskie Skaly haben Sie an den Felsen die Möglichkeit von den Felsgipfeln einen bezaubernden Ausblick  auf die Umgebung von  Radków zu genießen. An der Weggabelung biegen wir nun in Richtung Pielgrzym auf den letzten möglichen Weg ab, den wir bisher noch nicht erforscht haben. Wieder wandern wir auf einem Pfad und erneut am Fuß der gewaltigen Felsen, die zur Abwechslung die Namen Sloneczne Skaly tragen.

Allmählich wandern wir aufwärts und befinden uns oberhalb der Felsen, gehen durch einen Wald, dessen Inneres mehrere einzelne Felsblöcke umhüllt. Sowie wir auf die blaue Verbindungsstrecke stoßen, biegen wir nach rechts auf dieselbe ab, denn sie bringt uns nach ein paar Metern zur roten Markierung - wir durchschreiten das Felsentor - Skalne Grzyby. Es handelt sich um eine zahlreiche Gruppierung  schön geformter Felsen. Im Wald und auch auf den Bergwiesen stoßen wir daher auf originelle Felsengebilde, die an Pilze, Daumen, Hammer oder Nadeln erinnern.

Jetzt erwartet uns der attraktivste Teil dieser Lokalität. Wir biegen von der roten Markierung auf die gelbe ab und nach ca. 1,5 km auf den  blau gekennzeichneten Weg, der uns zum bereits angekündigten Pielgrzym führt. Von der Weggabelung Pod Pielgrzymem müssen wir einen etwa  500 m steilen Anstieg zum Aussichtspunkt absolvieren. Die aufgebrachten Anstrengungen kompensieren voll und ganz die wunderschönen Fernsichten auf die Umgebung von Wambierzyce und auch auf den Weg, der und jetzt erwartet. An der Weggabelung Pod Pielgrzymem schickt uns der Wegweiser nach Wambierzyce und wir steigen durch einen schönen, überwiegend Buchenwald, bergab. Hinter dem Wald schließen wir uns der Straße an und wandern dem Flüsschen Cedron entlang leicht abwärts durch die offene Landschaft. Unterwegs können wir das malerische Freilichtmuseum über das dörfliche Leben und mit Minizoo besichtigen.

Um nach Wambierzyce zu gelangen durchschreiten wir eins von  9 Toren und schon bald verstehen wir, warum dieses Dorf zum bekanntesten Marienwallfahrtsort in den Sudeten wurde. Die Maria-Heimsuchungskirche, umgeben mit Laufgängen und reichhaltiger Fassade, die durch die monumentale Treppe betont wird, wurde im Jahr 1936 von Papst Pius I. zu einer Basilika erhöht. Um 44 Jahre später krönte Papst Paul II. das wertvollste Kunstwerk  der reichhaltigen barocken Kirchenausstattung, u. zw. die Figur der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind. Der Ort Wambierzyce stellt aufgrund seines historischen Zentrums, der Kirche, 135 Kapellen und anderen Objekten entlang der Kalvarienwegs, Kreuzwegs und kleinen Marien-Wegen eines der bekanntesten Beispiele für eine architektonisch geschaffenen Landschaft dar. Nach der Beendigung des Kalvarienbaus im Jahr 1710 nannte man  Wambierzyce sogar  „Jerusalem“.

Die blaue Markierung führt uns an der Basilika oberhalb des Tals vor, von wo aus uns wieder schöne Aussichten geboten werden, sogar auf die gewaltige Schlossruine in Ratno Dolne und dann kehren wir travers nach Radków zurück.

 

Gesamtlänge 19,5 km.

Schwierigkeitsgrad 2.